SURSELVA

PRÄTTIGAU


 

dt. «ob dem Wald»,

umfasst das Vorderrheintal und etliche Seitentäler. Auf Deutsch wird die Region auch als Bündner Oberland bezeichnet. Hier wird weitgehend Rätoromanisch gesprochen, mit Sursilvan als Sprachform. Ausschliesslich deutschsprachig gesprochen wird im Safiental, Vals und Obersaxen – im aus dem Wallis stammenden Walser-Idiom. Charakteristisch für die Walser Gebiete sind die Streusiedlungen mit Weilern und Höfen, während sich die rätoromanischen Ortschaften meist als „Haufendörfer“ präsentieren.

 

 

Zahlreiche historische Bauten erzählen von einer Zeit, als die Surselva mit den Alpenpässen Lukmanier und Oberalp wichtiger Durchgangsweg in den Süden war. Ilanz, «die erste Stadt am Rhein», ist der Hauptort. Früher von grosser Bedeutung war Disentis, an der Gabelung von Lukmanier- und Oberalppassroute gelegen. Hier sticht das Kloster heraus, dessen Gründung in die Zeit um 700 zurückreicht.

 

 

Wild und spektakulär ist die Rheinschlucht, das Tor in die Surselva. Am anderen Ende führt der Oberalppass nach Andermatt und damit in den Kanton Uri. In den rund 30 grösseren und kleineren Seitentälern sind noch intakte Hochmoore und alpine Auengebiete vorzufinden. Die geschützte Greina beeindruckt mit ihrer Artenvielfallt und dem Wasserreichtum. Weitere herausragende Beispiele an Naturgütern sind der Naturpark Beverin, die UNESCO Tektonikarena Sardona, die Hochebene Val Frisal wie auch die Wasserfälle am Lag da Pigniu. Über dem Tal thronen die Berggipfel: Piz Terri, Fanellahorn, Piz Greina oder der Piz Mundaun. Wildtiere wie Gämsen, Steinböcke, Rothirsche und Rehe sind in der Surselva keine Seltenheit.

Sin seveser in der Surselva!

 

 

Entlang zweier Flüsse

erstreckt sich das Prättigau – im Silvrettagebiet entspringen Landquart und das Landwasser mit Quellengebiet auf der Parsenn. Spektakulär ist die hochalpine Bergwelt der Region. Die nördliche Talseite des Prättigaus wird vom Gebirgszug des Rätikons mit seinen markanten Kalkwänden und fast 3'000 m hohen Gipfeln (Schesaplana, Drusenfluh, Sulzfluh) geprägt. Von Klosters aus erreicht man das hochalpine Silvretta mit den Übergängen ins österreichische Montafon (Vorarlberg), während von der Landschaft Davos aus, die wild-romantischen Seitentäler mit den Alpenübergängen des Sertig-, Scaletta- und Flüelapasses ins Engadin führen.

 

 

Gemeinsame Walserkultur

Die Ansiedlung von Walsern in der Landschaft Davos im 13. Jahrhundert prägte in der Folge die gesamte heutige Region Prättigau Davos. Im Prättigau gründeten die Walser Streusiedlungen in den noch unbesiedelten Höhenlagen (Furna, Danusa, Valzeina, Schlappin, St. Antönien), was über die Jahrhunderte zu einem Sprachwechsel im ganzen Prättigau vom Romanischen zum Deutschen führte, wobei sich der Walserdialekt als Umgangssprache durchsetzte. Stattliche Walserhäuser und sonnengebräunte Ställe prägen die abwechslungsreiche Naturlandschaft. Das harte Leben der Walser als Bergbauern und der ausgeprägte Wille zur Selbstbestimmung wirkt heute noch als die «kulturelle Klammer» der ansonsten sehr vielfältigen Region. Das Leben und Werken der einheimischen Bergbevölkerung ist in den drei Heimatmuseen Prättigau, Klosters und Davos dokumentiert. Im weltweit renommierten Kirchner Museum Davos sind die Werke des deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner ausgestellt, der im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in Davos lebte und u. a. die einheimische Bevölkerung und die Landschaft Davos in seinen Werken verewigte. Heute wird in der ganzen Region eine reiche Palette aus Theater, Ausstellungen, Konzerten, Festivals mit Künstlern aus dem In- und Ausland angeboten.

 

 

Wirtschaft: Gewerbe und Tourismus

Die Orte des Vorder- und Mittelprättigaus wie Grüsch, Schiers oder Küblis weisen einen dörflichen Charakter mit gewerblichen Strukturen auf. Davos war seit der Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Kurort, in dem Tuberkulose-Kranke aus aller Welt Heilung suchten und teilweise auch fanden. Parallel entwickelten sich Davos und Klosters zu international renommierten Tourismusorten mit einem breiten Winter- und Sommersportangebot. Seit 2008 bilden sie eine gemeinsame Destination Davos-Klosters, der sich auch Küblis angeschlossen hat.

 

 

Wiege des Bündner Bahnverkehrs

Die Region Prättigau/Davos liegt im Herzen Graubündens und ist mit allen Verkehrsmitteln gut und bequem erreichbar. Die Bahnlinie Landquart-Klosters-Davos wurde im Sommer 1890 vollendet und war die erste Bahnlinie der RhB. Seit 1909 führt die Bahnstrecke von Davos Platz nach Filisur, die nicht nur Eisenbahnfans mit ihren 14 Tunnels mit 4'200 Metern Gesamtlänge und 28 Brücken fasziniert. Das Highlight ist die höchste Eisenbahnbrücke Graubündens, das 210 m lange und rund 90 m hohe Wiesner Viadukt. Von Filisur aus führt die Albulabahn, die zum UNESCO Welterbe gehört, ins Oberengadin und St. Moritz.

Auf der Strasse verfügt die Region in Landquart über einen Anschluss an die A 13, die Nord-Südachse vom Schweizer Mittelland ins Tessin. Erschlossen werden das Prättigau und Davos durch die Nationalstrasse A 28, die dank den Umfahrungen Küblis, Saas und Klosters eine wintersichere und bequeme Anreise ermöglicht. Zu den baulichen Highlights gehört die 525 m lange Sunnibergbrücke des international renommierten Brückenbauers Christian Menn. Sie ist Teil der Umfahrung Klosters und ist weltweit prämiert worden. Die Strasse führt weiter nach Davos und zum Autoverlad der Vereinalinie, die Prättigau Davos mit dem Unterengadin verbindet.